27.09.2021
Die in der Corona-Pandemie aus der Not geborene Arbeitszeitregelung bei RJ Lasertechnik hat sich so gut bewährt, dass sie nun zum Standard wird.
Was in der akuten Phase der Corona-Pandemie im Jahr 2020 in Form einer physikalischen Trennung der Belegschaft in zwei Hälften und einer Verkürzung der täglichen Arbeitszeit als Notwendigkeit begann, wurde bei der RJ Lasertechnik jetzt zum Standard. Die tägliche Arbeitszeit wird für alle Mitarbeiter auf sechs Stunden verkürzt, sie erhalten aber dennoch eine Vergütung für acht Stunden. Wirtschaftlich möglich wird dieses Arbeitszeitmodell, durch eine höhere Stundenproduktivität, welche die Zeitreduktion ausgleicht.
Um für den Fall einer Covid-Infektion im Mitarbeiterkreis als Unternehmen handlungsfähig zu bleichen, wurden die Belegschaft im September 2020 in zwei Arbeitsschichten mit physikalischer Trennung über Mittag aufgeteilt. Damit die Belastungen für jeden Mitarbeiter im erträglichen Rahmen gehalten werden konnten, wurden zwei Schichten zu je sechs Stunden ohne Pausenunterbrechung eingerichtet. Jeder Mitarbeiter erhielt weiterhin eine Vergütung für acht Arbeitsstunden. „Das erschien uns für einen gewissen Zeitraum vertretbar“, erläutert Geschäftsführer Ralf Risters.
Entgegen eines zu erwartenden wirtschaftlichen Defizits aus dieser Maßnahme, konnte eine deutliche Effizienzsteigerung bei den Mitarbeitern festgestellt werden. Dieser erfreuliche Effekt hat dazu geführt, dass im Mai 2021, statt zum alten System zurückzukehren, die sechs Stunden Schichten beizubehalten wurde. Anstelle der physikalischen Trennung gibt es nun jedoch eine zeitliche Überschneidung der Schichten von 30 Minuten, um Sozialkontakte zu ermöglichen.
Der Effizienzgewinn, verkürzt und ohne Pause zu arbeiten, wiegt nach Feststellung der Geschäftsleitung schwerer als die Kosten einer regulären Arbeitszeit von acht Stunden. Diese Erkenntnis deckt sich überdies mit wissenschaftlichen Studien. Laut einer Veröffentlichung der Hans Böckler Stiftung bewirkt eine Verkürzung der Arbeitszeiten „eine höhere Produktivität, weil Leistungsfähigkeit und Konzentration höher sind und weniger Fehler gemacht werden.“